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ESPI on site: RICHTER. „Hard stuff, Leute!“

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Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist auf den ersten wie zweiten Blick spektakulär. Ludwig Mies van der Rohe hat sie 1968 entworfen – als letztes von ihm persönlich realisiertes Gebäude. Spektakulär war allein die Konstruktion des riesigen Kassettendaches: Kantenlänge 64,8 Meter, Gewicht 1.250 Tonnen, die damals größte zusammenhängende Stahlkonstruktion in Europa. Das riesige Quadrat wurde mit hydraulischen Pressen Stück für Stück hochgehievt, ein Prozess, der über acht Stunden im Zeitlupentempo vonstatten ging.

Nun steht die Neue Nationalgalerie durch eine Ausstellung im Fokus der Öffentlichkeit. Mit einer großen Werkschau feiert sie Gerhard Richter und seinen 80. Geburtstag. Die Werke des scheuen, arbeitsamen Malers („Ich habe keine Motive, sondern nur Motivation“) sind die teuersten in der zeitgenössischen Kunst.

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Der Ausstellungskatalog ist schon nach wenigen Tagen ausverkauft, die Führungen sind ausgebucht. Wir konnten eine der letzten für ESPI ergattern. Der sonst so ruhige „Tempel der Moderne“ empfängt uns mit Menschenmassen vor dem Eingang (immerhin war es schon 19:39 Uhr, als wir eintrafen), mit überfüllter Garderobe und Endloschlangen an der Kasse. Dank Gruppenticket ging’s ganz zackig rein, vorbei an allen anderen. Und dann wurden wir mit Verve durch die Ausstellung geleitet: „Was ist Sünde, was ist Erlösung. Das ist Hard Stuff, Leute!" – „Shakespeare, Kultur und der ganze Kram. Krieg, tote Flieger und das Ganze" – 23 ESPIs hatten das Vergnügen. Schön war die wilde Mischung: an Kunst Interessierte und Neugierige, Fragensteller und eher meditative Typen. Ein inspirierender Ausflug für alle.

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Fotos: Edenspiekermann